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Lesen per Video-Chat - Erfahrungsbericht

Nach nur zwei Lesestunden mit meinem neuen Lesekind (Klassenstufe 2) begann die Corona-Sperre ...

In einem ersten Briefkontakt schickte ich meinem Lesekind einige Lese- und Spieleseiten zu, die offenbar gern angenommen wurden. Ein paar Tage später kam ein sehr netter Brief vom Lesekind und dessen Eltern zurück. Aus dieser Korrespondenz und späteren Telefonaten ergab sich der gemeinsame Wunsch zu versuchen die Lesestunden per Video-Chat fortzusetzen.

Da auf beiden Seiten Tablets zur Verfügung standen und Skype installiert war, entschieden wir uns für diese Software (Anmerkung: Es gibt auch diverse andere und modernere Programme für Video-Chats).
Skype ist für den Zweck einer 1:1 Kommunikation geeignet, vielen Anwendern bekannt, einfach und intuitiv zu bedienen, kostenlos downloadbar und läuft unter Windows auf jedem Tablet, Laptop oder PC (auf dem Smartphone ist die Bildgröße arg gering) mittels Kamera und Mikrofon.
Auf den meisten Tablets und vielen Laptops sind diese bereits fest installiert, für PC lassen sie sich für < 20 € nachrüsten.
Selbstredend ist beidseitig ein einigermaßen leistungsfähiger Internet-Anschluss erforderlich.

Wir haben zunächst die vorhandenen Skype-Versionen upgedatet (kostenfrei und einfach, Handlungsweise ggf. bei Google), um über gleiche und kompatible Versionen zu verfügen.
Nach telefonischem Austausch der jeweiligen Skype-Adressen und einer ersten Skype-Konferenz mit einhergehender Optimierung der Kamera- und Mikrofoneinstellungen hatten wir einwandfreien Blick- und Hörkontakt.
Im nächsten Schritt haben wir überlegt, auf welche Weise wir sicherstellen, dass beide Seiten die gleichen Textvorlagen zur Verfügung haben. Da wir die bereits vor der Corona-Sperre begonnene Lektüre fortsetzen wollten haben wir festgelegt, dass ich das Buch kapitelweise einscanne und die Scans per E-Mail an die Eltern des Lesekindes schicke (Scan-Auflösung 150 dpi ausreichend, sonst werden die Dateien für den E-Mail-Versand zu groß). Die Texte werden von den Eltern ausgedruckt und dem Lesekind in Papierform zur Verfügung gestellt.
Eine alternative Methode wäre die (kostenpflichtige) Beschaffung von e-Books bei entsprechenden Anbietern.

Das eigentliche Lesen läuft ähnlich wie in der Schule ab mit wechselseitigem Vorlesen von Textpassagen samt Korrekturen, Verständnisnachfragen, Tipps zur Betonung etc., auch zeitlich halten wir uns etwa an die Länge einer Schulstunde. Der Spaßfaktor kommt nicht zu kurz und bei gelegentlich vorkommenden Programmabstürzen wählt man sich halt wieder ein.
Fazit: eine praktikable Möglichkeit die Lesestunden fortzuführen und Kontakt zum Lesekind zu halten!

Broder Nommensen

Anmerkung von MENTOR Pinneberg:
Der Verein unterstützt die Zweitanschaffung von Büchern für das Online-Lesen.